von Ralph Bärligea
Wie man mit Rufmordkampagnen gegen die Freiheit umgehen sollte
Die radikal-freiheitliche und radikal-demokratische Tea-Party-Bewegung in den USA um Ron Paul wurde im „ARD Nachtmagazin“ vom 3. November als „radikal“, „erzkonservativ“ und „massiv nach rechts gerückt“ bezeichnet, getrieben durch das „alte Wertesystem der amerikanischen Kleinstadt, der Ranger und Farmer“, einen „Reflex, der aus Verbitterung“ und „großer Verunsicherung“ resultiere. Wichtiger, urteilt der „Nachrichtenmann“ Udo Lielischkies völlig aus dem Zusammenhang gelöst, seien jetzt mehr staatliche Investitionen in Straßenbahnen, da drei Viertel des Sozialprodukts heute in Städten erwirtschaftet würden, und nicht noch mehr Steuersenkungen. „Verbitterung schafft nicht immer kluge Gedanken“, „auffällig viele Kandidaten setzen Cowboyhüte auf und reiten auf Pferden durch ihre Werbespots“, spottet Lielischkies über die Tea-Party-Bewegung, erwähnt aber nicht, dass diese sich im Kern auf den Wirtschaftsnobelpreisträger Friedrich August von Hayek beruft und von den intellektuellen Eliten der USA getragen wird. Dass die Tea-Party-Bewegung sich vor allem gegen die verfassungswidrige Zentralbank in den USA richtet, wird ebenfalls nicht erwähnt.
Warum wird ein solcher Unsinn entgegen der Wahrheit behauptet? Hierzu muss man nach dem menschlichen Handeln fragen. Die Tea-Party-Bewegung setzt sich konsequent für weniger Steuern und die Abschaffung der Zentralbank ein. Würde dies der Tea-Party-Bewegung gelingen, würden bestimmte Interessengruppen, Großbanken, Großunternehmen sowie einflussreiche internationale geistig inzestuöse „Think-Tanks“ und Organisationen keine Subventionen mehr erhalten und an Macht und Einfluss verlieren. Die Staatsgläubigkeit der Bürger ist groß, die Informationsasymmetrie zwischen dem, was der Staat tut und was die Bürger darüber wissen, noch größer. Es liegt hier nicht nur ein mächtiges, allerdings wie immer zeitlich beschränktes Staatsmonopol vor, sondern auch ein sogenannter „Market for Lemons“. Die „staatlichen“ Hinterzimmer sind somit der perfekte Ort für ein unbemerktes Verbrechen. Das staatliche Gewaltmonopol zu missbrauchen, verspricht schnellen und hohen Profit bei geringem Risiko. Die Versuchung ,schnellen Cash zu machen, statt nachhaltig zu wirtschaften, ist groß, zumal dabei nur die Reputation eines nicht greifbaren Staatskollektivs gemolken wird, während die Lobbyisten dahinter kaum erkannt werden. Naiv muss da derjenige sein, der kleine und große Verbrechen nicht für möglich hält.