Claire M. Lopez:
Peter Goodgame dokumentierte, dass die Muslimbruderschaft frühzeitig sowohl von der CIA als auch von den britischen Geheimdiensten infiltriert und benutzt worden war im Kampf gegen den arabischen Nationalismus, insbesondere den ursprünglichen Nationalismus der von Nasser in Ägypten beworben wurde.
“Die CIA folgte dem Beispiel des britischen Geheimdienstes und versuchte den Islam für die eigenen Ziele zu gebrauchen.”
“Sie wollten einen charismatischen religiösen Führer finden, den sie bewerben und kontrollieren konnten und man fing an, mit Gruppen wie der Muslimbruderschaft zusammenzuarbeiten. Während des Aufstiegs von Nasser wurde die Bruderschaft verstärkt umworben von den westfreundlichen arabischen Regimen in Saudi-Arabien und Jordanien. Sie brauchten sämtliche mögliche Unterstützung von der Bevölkerung gegen den Aufstieg des von Nasser inspirierten arabischen Nationalismus um ihre Regime intakt zu halten.”
Offiziell galt die Bruderschaft als verbotene Organisation, aber sie blieb einflussreich und aktiv in Ägypten und arbeitete gegen das säkulare Regime, oftmals Hand in Hand mit dem britischen Geheimdienst. Im Juni 1955 verhandelte der MI6 bereits mit der Bruderschaft in Syrien um gegen die neue Regierung zu agitieren, die starke linksliberale Tendenzen zeigte sowie die Bereitschaft, mit Ägypten zu verschmelzen. Die Bruderschaft wurde ein noch wichtigerer Partner nachdem Nasser die Übernahme des Suez-Kanal durch Ägypten angekündigt hatte. Vor dem ersten Weltkrieg pflegte der britische Geheimdienst Verbindungen mit der Bruderschaft durch den Agent Freya Stark, ein britischer Abenteurer und Autor.