Eines der Privilegien das sich jenen bietet, die in den Olymp der globalen Machtstruktur aufgenommen werden, ist dass sie sich Sex bestellen können wie gewöhnliche Leute Drinks ordern.
Portugal gehörte lange zu den Mekkas für Kinderschänder: Erst in den 1990er Jahren definierten Gesetze Sex mit Minderjährigen unter 14 Jahren als Verbrechen das mit Haftstrafen geahndet wird. Pädophile in einflussreichen Positionen konnten in diesem Klima weitestgehend ungestört ihr Netzwerk aufziehen und effektiv gegen Ermittlungen abschirmen. Man hatte sich eine bequeme, menschenverachtende Infrastruktur eingerichtet mitsamt einer kompletten Verwertungskette; ein stetiger Nachschub an Heimkindern und Straßenkindern, Verkehrsrouten zu mehreren noblen Etablissements und selbstverständlich ein System der Anwerbung, Hintergrundprüfung und zweifellos auch Erpressung von neuen Mitgliedern. Eine der Kernfragen, die man sich bei dem Skandal in Portugal und den ähnlichen Skandalen in Deutschland (Stichwort Sachsensumpf) und anderswo auf der Welt stellen muss, lautet: Wenn das die Freizeitbeschäftigung dieser mächtigen Leute ist, wie menschenverachtend üben sie dann erst ihre Berufe aus?
2010 wurden nach einem beispiellos langwierigen und zähen Prozess sechs Urteile verkündet, alle lauten auf schuldig. Unter den Verurteilten befinden sich eine der erfolgreichsten Fernsehpersönlichkeiten des Landes, ein hoher Politiker und ein ehemaliger Botschafter. Die Haftstrafen reichen von unter sechs Jahren bis hin zu 18 Jahren. Das Zentrum des Netzwerks war Casa Pia, ein schmuckloses Gebäude in Lissabon und Heim für Kinder ohne Eltern und Kinder aus armen Verhältnissen. Bereits vor 20 Jahren erblickte man die Spitze des Eisbergs, nur um kurz darauf auf eine Mauer des Schweigens und der Vertuschung zu stoßen.
Ein Heimkind lief anscheinend vor einen Zug nachdem es vor einem Auto geflohen war. Beamte stellten fest, dass die Türen des Heims nachts offen waren und man fand Heimkinder in einer üblen Gegend, wo männliche Prostituierte ihre Dienste anbeiten. Vier Kinder zwischen acht und zwölf Jahren, die eine Nacht nicht im Heim anzufinden waren, wurden in einer luxuriösen Wohnung in der unmittelbaren Nähe in Cascais angetroffen, die einem Diplomaten gehörte. Die Kinder gaben an, dass der Fahrer von Casa Pia Mr. Carlos Silvino sie dorthin gebracht hatte. Teresa Costa Macedo, die damalige Ministerin für Familienangelegenheiten, ordnete Ermittlungen an, die allerdings verschleppt und irgendwann eingestellt wurden. Mr. Silvino wurde von Casa Pia suspendiert, in den 90er Jahren dann wieder in seinen bezahlten Posten dort zurückgeholt.
Die neue Direktorin von Casa Pia namens Catalina Pestana sagte, dass Ärzte bei über 100 der Kindern, die meisten zwischen 10 und 13 Jahre alt, schwere physische Verletzungen auf Grund extremen Missbrauchs gefunden hätten.
Einer der von mehreren Zeugen Beschuldigten, Paulo Pedroso, war Parlamentsabgeordneter und Nummer zwei in der sozialistischen Oppositionspartei. Dank einer Bombendrohung am 17. Mai 2003 musste der damalige Premierminister José Manuel Barroso bei einer öffentlichen Veranstaltung im Anschluss an den WTTC-Tourismus-Gipfel am Casino Vilamoura nicht erklären, weshalb er die Abschlusszeremonie des Gipfels geschwänzt hatte um einen Abstecher nach Paris zu machen; Ziel war die Konferenz der elitären Bilderberg-Organisation im Pariser Trianon Hotel vom 15. bis 18. Mai. Ein Investigativreporter hatte für The Portugal News eine Liste der Teilnehmer organisiert und es stellte sich heraus, dass Barroso den früheren Premierminister Francisco Balsem sowie Eduardo Ferro Rodrigues im Schlepptau hatte, den Anführer der Sozialistenpartei. Der Pressesprecher von Rodrigues bestätgte die Teilnahme an Bilderberg. Zu dem Zeitpunkt war die Nummer zwei in der Partei, Paulo Pedroso, bereits verhaftet und die Presse sprach davon, dass auch die Nummer eins in den Skandal involviert sei. Barroso wurde im Folgejahr für den Posten des EU-Komissionspräsidenten nominiert und bestätigt. Weitere Teilnehmer der Konferenz waren Weltbankpräsident James Wolfensohn, David Rockefeller und der ehemalige französische Präsident und Kofürst von Andorra Valery Giscard d Estaing, später beauftragt mit der Erstellung der EU-Verfassung.
(Artikel fährt unten fort)
Rotkäppchens Schweigen von Martha Schalleck im Infokrieg-Shop
Dutroux-Fall
Das 1999 erschienene Buch ‘The X-Dossiers’ von den anerkannten investigativen Journalisten Marie-Jeanne Van Heeswyck, Annemie Bulté und Douglas De Coninck erläutert, wie die wichtigsten Aspekte der gesamten Ermittlungen im Dutroux-Fall manipuliert und beseitigt wurden. Marc Dutroux sei nicht der Mittelpunkt der Affäre gewesen sondern lediglich ein einzelnes kleines Rädchen in einer Maschinerie, die Kinder für einflussreiche Kreise beschaffte. Was die Autoren nicht in ihrem Buch veröffentlichen durften waren die Namen jener, ddie von einer Bandbreite an Zeugen belastet worden waren. Der Grund war offensichtlich: Die Autoren hätten bis ans Ende ihres Lebens Geldstrafen wegen Verleumdung zahlen müssen. Immer wieder führen die Untersuchungen nach Begien und insbesondere Brüssel. Zahlreiche wichtige Zeugen starben in kurzer Zeitspanne unter mysteriösen Umständen.
Franklin-Fall
Der Vietnam-Veteran und ehemalige Senator John DeCamp kam zu dem Skandal über ein elitäres Netzwerk aus mächtigen Pädophilen in den USA wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde:
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