Alex Benesch
Das Bild, welches das kommunistische Regime Chinas weltweit vermitteln möchte, lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Überlegenheit. Man beansprucht für sich moralische Überlegenheit, ohne dafür eigene Errungenschaften vorzeigen zu müssen, sondern indem man einfach auf die Besatzungen des Irak und Afghanistans deutet und weitere NATO-Feinde rüstet und protegiert. Offiziell bedauert man die “Fehler” während der Kulturrevolution unter Mao und nennt dies Vergangenheitsbewältigung.
Der sozialistische, militärisch-industrielle Komplex der bald nach allen Maßstäben die größte Wirtschaftsmacht weltweit sein wird, gilt als Beweis für eine ideologische und ökonomische Überlegengheit.
Selbst bei den olympischen Spielen demonstriert man Überlegenheit mit Athleten, die schiere Perfektion beherrschen; wenngleich auch westliche Medien im Zuge der Übertragungen anmerken, dass es in Fernost keine auch nur ansatzweise ernstzunehmenden Maßnahmen gegen Doping gibt. In unseren Breitengraden gibt es immerhin noch regelmäßig Skandale und Ermittlungen, während die Kommunisten ihre Sportler schon vor deren Geburt planen und geeignete Eltern verkuppeln.
Man weiß einfach, dass Menschen Dominanz folgen, ihr wie verzaubert hinterherlaufen. Unzufriedene Westler sehnen sich nach einem neuen Herren, einem Tapetenwechsel sowie nach einer Klatsche für den alten Herren, den sie verachten gelernt haben. Der König ist tot, es lebe der König. Gewalt und Leid ist eine universelle Sprache und China spricht sie exzellent. Dabei hätte alles ganz anders kommen können.
Konfuzius sagt…
In China konkurrierten wechselnd völlig verschiedene Ideologien und Psychen miteinander, wie der auf Besonnenheit festgelegte Konfuzianismus und die klassische Tyrranei. Der erste Kaiser Qin Shi (221 – 210 v.Chr.) vernichtete in einem Aufwasch mal eben 20.000 Adelige, ließ alle klassische Literatur verbrennen und fortan deren bloße Erwähnung mit dem Tod bestrafen. Mit seinem Führungsstil und seinem Wesen kamen hunderttausende ums Leben während der Konstruktion der großen Mauer.
Die Han-Dynastie brachte den Konfuzianismus und mehr psychische Normalität zurück und die Exzesse endeten. In Folge wurde jedoch von verschiedenen Seiten wieder Kritik laut, dass man zu weich und nachsichtig sei, und insbesondere die europäischen Systeme mächtiger und dadurch überlegen seien.
Das britische Imperium fütterte China mit Gewalt und Psychopathie. Ironischerweise ist vieles der angelsächsischen Militärkultur und Geheimdienstkunst auf so manche chinesischen Strategen zurückzuführen. Die Britischen adeligen Clans nannten ihr militärisches Unterfangen ganz frech einfach einen “Konzern”: Die East India Company. Als China das Produkt Opium nicht erlauben wollte, sprachen die Waffen.
Heute ist jedem mit zwei Gehirnzellen klar, dass es in China keine “Konzerne” nach moderner Definition gibt, sondern nur staatlich-militärische Unterfangen. Alles im Kommunismus hat eine militärische Bedeutung, genauso wie im Empire der Kings and Queens.
Historisch bedeutend für das Hin- und Herschwingen des Pendels sind die Massentötungen aus den Jahren nach 1120. Die Verantwortlichen interpretierten das Ganze als positiven Akt, als Umsetzung des “Dharma” (buddhistisches Gesetz), die Befreiung der Seelen aus dem Körper und dem Diesseits.