Tatort: Unser krankes Gesundheitssystem

Veröffentlicht: 14. April 2011 von infowars in Gesundheit, Pharmaindustrie

Am Ende des Quartals geht nichts mehr in deutschen Arztpraxen: was das “gedeckelte Budget” für schwer kranke Menschen bedeutet, hat der gestrige Tatort “Edel sei der Mensch, hilfreich und gesund” in Form einer berührenden Krimi-Handlung den Fernsehzuschauern präsentiert.

Ein Mädchen mit Mukoviszidose bekommt das einzig helfende Inhalationsmittel nicht, weil es zu teuer ist: 800 Euro im Monat plus nochmal 900 für das Inhalationsgerät. Statt dessen stirbt es fast an der allergischen Reaktion auf ein billiges Antibiotikum. Eine alte Frau kann die Hand nicht mehr bewegen und leidet große Schmerzen, doch sie soll drei Wochen warten, denn erst im nächsten Quartal kann ihr das wirksame Medikament wieder verschrieben werden.

Ein GUTER Arzt muss das System betrügen

Der mitfühlende alte Arzt unterläuft das System per Abrechnungsbetrug: den Privatpatienten berechnet er mehr als sie bekommen haben, um so die NOT-wendigen Mittel für die Kranken zu finanzieren, die von der Kasse nicht bezahlt werden. Denn nur das billigste Medikament darf verschrieben werden, auch wenn das lange nicht so gut hilft wie neuere, die jedoch schweineteuer sind.

Opfer dieses soviel Not ignorierenden Systems und der menschenfreundlichen Versuche, es auszutricksen, ist dann ein Morbus Crohn-Patient, der erste Tote in diesem Tatort. “Unter der Hand” hatte er vom alten Arzt die teure, aber wirksame Infusion erhalten (Kosten: 8000 Euro!). Dazu dann aber auch noch das Billig-Mittel von der neuen, geschäftstüchtigen und systemkonformen Ärztin, die die Praxis übernehmen will und davon nichts wusste. Pech, dass die Medikamente in Kombination tödlich wirken!

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