Torben Grombery
Es gibt Neuigkeiten beim großen Länder-Domino: Gleich mehrfach drohten griechische Militärs nun ganz offen mit einem möglichen Militärputsch. Die griechische Regierung ist zutiefst verunsichert.
In Griechenland hat die Offiziersvereinigung ANEAD über ihren Vorsitzenden mitgeteilt, das griechische Volk habe das Gefühl, an fremde Mächte verkauft zu werden. In keiner europäischen Armee ist es normal, dass sich Offiziersvereinigungen in dieser Form äußern. Militärs sollten strikte politische Neutralität wahren. Unabhängig von der vorgenannten Äußerung hat sich dann allerdings auch noch der Pressesprecher der Offiziersvereinigung mit Worten geäußert, die aufhorchen lassen: »Wir werden keine Verletzung der Verfassung dulden, die nicht der Verteidigung unserer nationalen Hoheitsrechte dient.« Das war eine klare Drohung an die (noch) amtierende Athener Zivilregierung.
Denn das griechische Parlament will ja in dieser Woche beschliessen, im Gegenzug für das neue Rettungspaket Hoheitsrechte an den IWF abzutreten und sich vorschreiben zu lassen, welche Sparmaßnahmen nun erfolgen müssen. Im griechischen Reservistenverband spricht man nun ganz offen über einen möglichen Militärputsch. Immer mehr Soldaten sind zudem dafür, sich jenen Polizisten, Zollbeamten und der Küstenwache anzuschließen, die seit dieser Woche ebenfalls ganz offen auf den Athener Straßen gegen die Regierung demonstrieren. Der griechische Verteidigungsminister Panos Beglitis spricht von »gefährlichen Aktivitäten« griechischer Offiziere. Und er veröffentlichte ein Schreiben von Offizieren, in dem es heißt, sie wollten diese Regierung »abwehren«.
[…] »Athen: Griechische Armee spricht über möglichen Militärputsch […]