Udo Schulze
Nicht mehr lange und es brechen paradiesische Zeiten für allerlei dunkle Elemente an. Besonders professionelle Einbrecher könnten sich über den Start des umstrittenen Google-Projekts Street View (deutsch: Straßeneinblick) die Hände reiben. Zeigen die Bilder im Internet doch detailgetreue Aufnahmen von Häusern, Straßen und Geländen. Wer sein Haus im Netz nicht abgebildet sehen will, kann zwar ab kommender Woche über einen Button im Internet dafür sorgen, aber ganz so einfach ist die Sache nicht.
Bereits seit Jahren fahren die ominösen Kamerawagen von Google durch die 20 größten Städte Deutschlands und schießen Rundumaufnahmen aus einer Höhe von zwei Metern. Allein das, so der Eigentümerverband »Haus und Grund«, sei Anlass genug, Widerspruch gegen die Veröffentlichung einzulegen. Denn bei einer Höhe von zwei Metern falle der durch Hecken und Sichtblenden gebotene Schutz komplett weg. Betrachter der Bilder können also jedem ins Haus blicken – bis auf den Mittagstisch. Doch nicht nur das sorgt bei Datenschützern für Aufregung. Google, weiß der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar, hat sich lediglich auf Druck der Behörden in Deutschland dazu entschlossen, die Möglichkeit des Widerspruchs einzuräumen.