Ethan A. Huff
Fast täglich liefern neue Studien immer mehr Beweise dafür, dass das Ritual des Brustkrebsscreenings – die Mammografie – die in es gesetzten hohen Erwartungen nicht erfüllt.
Bei einer neueren Untersuchung, deren Ergebnisse im New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlicht wurden, analysierten die Forscher Mammografiedaten der vergangenen mehr als 30 Jahre. Das Resultat: Fast 1,5 Millionen Frauen wurden unnötigerweise behandelt wegen Krebstumoren, die keine Gefahr darstellten oder die eigentlich gar nicht existierten.
Dr. Archie Bleyer, Onkologe am Knight Cancer Institute der Oregon Health and Science University, und Kollegen prüften Zigtausende von Mammografiedaten, die gesammelt wurden, seit das Verfahren in den 1970-er Jahren als Brustkrebsscreening weithin eingeführt wurde. Unter Berücksichtigung von Veränderungen im Lebensstil, dem Einsatz der Hormonersatztherapie und anderen äußeren Faktoren, die die Daten beeinflussen könnten, schätzte das Team, dass die Mammografie zu einer Verdoppelung der Erkennung von Brustkrebs im Frühstadium geführt habe.
Oberflächlich betrachtet scheint diese gestiegene Zahl – immerhin waren es ungefähr 1,5 Millionen Frauen, bei denen die Diagnose Brustkrebs im Frühstadium gestellt wurde – zu belegen, dass die Mammografie auch dazu beitrug, das Leben von 1,5 Millionen Frauen zu retten. Aber tatsächlich bewirkte dieser Anstieg letztendlich nur, dass 0,1 Millionen, also 100.000, weniger Frauen die Diagnose Brustkrebs im Spätstadium erhielten. Unter dem Strich bedeutet das: netto rund 1,4 Millionen fehlerhafte Diagnosen Brustkrebs im Frühstadium.
[…] »Steigende Zahl von Brustkrebs-Überdiagnosen nach gefährlichen und unnötigen Mammografien […]
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