
Indem sie Argwohn gegen Autoritäten als geistige Schwäche auslegten haben sie in der Geschichte immer wieder tyrannischen Regimen den Rücken gestärkt
Paul Joseph Watson
Prison Planet.com
September 3, 2009
Dem Artikel des Psychologen John Gartner in der Publikation Psychology Today zufolge sind Leute die dem Gedanken anhängen, dass Machthaber sich in dem Interesse verbünden ihre eigene Macht zu vergrößern, grenzwertige Psychotiker die eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen. Gerade aber die Geschichte zeigt uns auf dass Psychologen immer wieder autoritären Regimen dabei halfen, eine tyrannische und unmenschliche Politik durchzusetzen, indem sie versuchten den politischen Widerstand mit der Behauptung zu brechen, dass der Widerstand gegen Autoritäten eine geistige Krankheit sei. In unserem gestrigen Artikel haben wir hervorgehoben, wie Psychologen in der Sowjetunion benutzt worden waren um Skepsis und politische Opposition einem Zustand der geistigen Verwirrung zuzuordnen. Genau darauf zielt auch die Aussage ab, die sich durch Gartners krassen Artikel zieht. In der ehemaligen Sowietunion wurden Psikhuschkas – Nervenkliniken – dazu benutzt, politische Gefangene zu internieren, deren Theorien zu diskreditieren und sie sowohl geistig als auch körperlich zu brechen. Dieses Programm zur Bestrafung Andersdenkender wurde 1939 unter Stalin eingeführt. Der offiziellen sowietischen Psychiatrie und dem Moskauer Serbsky-Institut zufolge „werden Ideen über den Kampf nach Wahrheit und Gerechtigkeit von paranoiden Persönlichkeiten geformt.“ Diese Form der politischen Schizophrenie wurde unter Anderem mit Stromschlägen, elektromagnetischer Folter, Strahlungsfolter, Lumbalakupunktur, verschiedenen Drogen – wie zum Beispiel Betäubungsmitteln, Beruhigungsmitteln und Insulin – und Schlägen behandelt. Anne Applebaum, Autorin von Gulag: A History zeigt auf, dass mindestens 365 gesunde Leute wegen „politisch definierten Wahnsinns“ auf diese Weise behandelt wurden, wenngleich sie vermutet, dass es viele mehr waren. Die Psychologie erblüht in tyrannischen Regimen, was in Ulfried Geuters The Professionalization of Psychology in Nazi Germany erklärt wird. Im Dritten Reich war die enge Beziehung zwischen den regierenden Nazi-Verbrechern und den Psychologen von beiderseitigem Vorteil. Leute, wie der Nazi-Psychologe Ph. D. Robert Ritter (siehe Bild oben) waren behilflich beim Verfolgen von Minderheiten und beim Durchführen der durch Genozid geprägten Eugenik-Politik. (mehr …)
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