Gleichheit in der Österreichischen Schule: „Frei und Gleich“

Veröffentlicht: 29. Februar 2012 von infowars in Wirtschaft

von Peter J. Preusse

Das Kind mit dem Bade ausgeschüttet?

Nach dem gleichnamigen Vortragsmanuskript für den Club Unabhängiger Liberaler für Liberale aller Richtungen und aus allen Parteien, Wien, August 2011

Zusammenfassung

Mit den Arbeiten von Rothbard und Hoppe hat sich die Österreichische Schule von einer rationalen Nationalökonomie fortentwickelt zu einer rational begründeten Ethik. Die Struktur dieses Denkgebäudes wird verdichtet abgebildet und das früher angedachte Dritte Axiom logisch folgerichtig entwickelt.

In der neuen Formulierung der eigenständigen Gleichrangigkeit der selbsteigentümlichen Wertrechtsträger wird eine stringente, widerspruchsfreie und sachlich zutreffende Repräsentation der conditio humana gefunden, die anstelle der unscharf gefassten appellativen „Gleichheit“ der Menschen als Menschen deren „Würde“, das heißt Stellung, abbilden kann.

Dies ist die spiegelbildliche Entsprechung der Dekonstruktion des überfrachteten und dadurch diffusen Freiheitsbegriffs zu einer simplen Definitionsgleichung bei gleichzeitiger Fundierung des Desideratums der Freiheit in der soliden Deduktion des Selbsteigentums als Datum aus dem selbstevidenten Handlungsaxiom.

Weiterer Klärungsbedarf bezüglich des Axiomcharakters des Satzes von der eigenständigen Gleichrangigkeit der selbsteigentümlichen Wertrechtsträger wird aufgezeigt und dessen Verhältnis zur Universalisierbarkeitsforderung aller ethischen Maximen angesprochen.

Die begrenzte Reichweite auch der so erweiterten Theorie in der ethisch sauberen Lösung von Konflikten wird aufgezeigt.

Vermutlich ist im öffentlichen Diskurs kein anderes Wort so überfrachtet in Anspruch genommen worden wie das der Freiheit. Sind so entfernte und gegenläufige Inhalte wie zum Beispiel nationale Freiheit, Fieberfreiheit und Freiheit als Notwendigkeit auf einen Begriff zu bringen? Selbst in der österreichischen Tradition gibt es weit mehr als nur Bedeutungsnuancen, wenn von Freiheit die Rede ist, die im wesentlichen mit der mehr oder weniger erfolgten gedanklichen Überwindung  von Staat zu tun haben. Immerhin ist Freiheit in der liberalen Ideengeschichte der identitäts- und namensstiftende Zentralbegriff.

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