Wie könnte eine Voluntaristische Gesellschaft funktionieren?

Veröffentlicht: 28. August 2011 von infowars in Anarchie, Video Clips, Voluntarismus

freiwilligfrei.info

Wir alle wissen, wie eine Gesellschaft nicht funktioniert. Wir müssen dazu nur die Nachrichten sehen. Wie die Menschen in einer Gesellschaft ohne all die Dinge, die das Funktionieren verhindern, miteinander umgehen könnten, zeigen wir in diesem kleinen Video. Unser Ziel ist es, zu erreichen, dass mehr Menschen einen leichteren Zugang zu unserer Denkweise finden.

Ein Staat ist eine “Agentur” zur untimativen Entscheidungsfindung und Besteuerung auf einem Territorium. Jeder Disput zwischen zwei Parteien wird letztendlich von der Agentur Staat ausgeurteilt.

Was ist jedoch, wenn der Staat selbst in die Streitigkeit verwickelt ist? Auch dann entscheidet er!
Klagt man gegen den Staat, entscheidet der Staat, ob er richtig gehandelt hat. Gehts an eine höhere Instanz, entscheidet wieder der Staat.
Wie kann es auch nur eine Chance auf Gerechtigkeit geben, wenn derjenige, der alle Regeln bestimmt, auch noch über die Richtigkeit dieser Regeln urteilen und sie mit Gewalt durchsetzen darf?

Jeder der das bedenkt, sollte eigentlich ein merkwürdiges Gefühl von Unbehagen entwickeln.

Voluntaristen stören sich an diesem Zustand und sind sich darüber im Klaren, dass der Begriff Rechtsstaat nichts mit Gerechtigkeit zu tun haben muss.
Wir wollen stattdessen eine Gesellschaft, in der diese Aspekte anders gelöst werden, fairer und ohne die Möglichkeit dieser einen “Agentur” mit dem Monopol auf Gewalt, sich in ein Totalitäres Regim zu entwickeln.

Transkript:

Wie könnte eine voluntaristische Gesellschaft funktionieren?

Eine kurze Einführung !

 

Die Menschen in einer voluntaristischen Gesellschaft wären anders als wir.

Sie hätten erkannt, dass Gewalt und Zwang nicht geeignet sind, Konflikte zu lösen.

Sie hätten folgende Prinzipien als Grundsätze für ein friedliches Zusammenleben akzeptiert:

  1. Wende keine Gewalt gegen andere an!
  2. Respektiere ihr Eigentum!
  3. Der Wert, den Du durch Deine Handlungen schaffst, gehört Dir!
  4. Ein Missbrauch dieser Prinzipien ist ein Versuch, auf Kosten anderer zu leben und kann nicht gestattet sein!

In einem kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt, könnten diese Prinzipien leicht eingehalten werden.

Wenn Du gegen sie verstößt, fällt es sofort auf, und die kleine Dorfgemeinschaft würde Dich bei Wiederholungen schnell ausgrenzen.

Ein guter Ruf wäre entscheidend für das Vertrauen, dass Dir entgegengebracht würde.

Den Ruf des einzelnen auswendig zu kennen, geht nur in einer kleinen Gesellschaft, wird jedoch schnell unmöglich, je größer die Gesellschaft wird. Das macht die Sache komplizierter.

Da ist eine wohlhabende Person, und ein nicht so reicher Typ will dem Reichen seine Arbeit verkaufen.

Woher soll er wissen, dass er fair behandelt wird? Zu wem soll er gehen, wenn seine Überstunden nicht bezahlt werden?

Wohlgemerkt, es gibt keine Regierung.

In einem freien Markt, ohne Regierung, ist es ein großer Vorteil, seinen potentiellen Geschäftspartnern zeigen zu können, dass man ihr Vertrauen verdient.

Du wirst an Deinen Taten gemessen und wenn Du dem Vertrauensvorschuss nicht gerecht wirst, verlierst Du diesen Vorteil und auch die Geschäftspartner.

Eine Möglichkeit für eine voluntaristische Gesellschaft, solchen Problemen zuvor zu kommen, wäre: Schlichtung von Unstimmigkeiten und die Erfassung eines Reputationsstatus.

Das ist im Prinzip genau die Arbeitsweise von ebay!

Man bezahlt eine Agentur für einen speziellen Datenbankservice, der die Chronologie des Einhaltens von Verträgen und von Verstößen gegen die oben aufgeführten Prinzipien speichert.

Dieser Service ermöglicht es, Verfehlungen anderer zu melden oder deren Historie abzufragen. Man hat jedoch nicht die Möglichkeit, die eigene Historie zu ändern.

Bei einem Vertragsabschluss einigen sich nun beide Parteien auf einen Schlichter oder eine Schlichtungsagentur.

Dieser Schlichter erhält von beiden Parteien die Erlaubnis, in dem Fall eines Vertragsbruchs, einen negativen Eintrag auf dem Konto des Vertragsbrüchigen vorzunehmen, wenn dieser der Entscheidung des Schlichters nicht zustimmt.

Dieser negative Eintrag wird es bei zukünftigen Geschäften schwieriger machen, als vertrauenswürdig zu gelten.

Handelspartner würden auch verlangen, dass die Gegenseite dem Schlichter die Historie der ungelösten Verfehlungen zur Verfügung stellt.

Kein Vertragsbruch bliebe unentdeckt.

In einer Gesellschaft, in der diese Vorgehensweise die Norm ist, hat eine negative Reputation gravierende Nachteile.

Auch die Schlichter wären auf Geschäftspartner, also Kunden, angewiesen und somit von einem guten Ruf abhängig.

Würden sie ungerecht urteilen, hätten sie im Wettbewerb zu anderen Schlichtern schlechtere Chancen.

Menschen, die sich von einem Schlichter betrogen fühlten, könnten das Urteil von unabhängigen Agenturen überprüfen lassen.

Die Schlichter würden sich von solchen Agenturen zertifizieren  und empfehlen lassen. Ihre Reputation würde steigen.

Dass diese Marktmechanismen funktionieren, wissen wir alle.

Durch den Markt, das Angebot, die Nachfrage und den daraus resultierenden Preis wird sich entscheiden, welche Lösung für welches Problem zum tragen kommt.

Dieses kurze Video soll eine erste Einführung in die voluntaristische Denkweise sein.

Es soll zeigen, dass auch ohne Gewaltmonopol nicht Chaos herrschen muss.

Wenn ihr mehr Informationen wollt und Euch dieses Thema interessiert, gibt es einen Ort, an dem Ihr sie finden könnt.

Kommentare
  1. […] »Wie könnte eine Voluntaristische Gesellschaft funktionieren? […]

Hinterlasse einen Kommentar