
Ein Kommentar
Die “alternative” Medienwelt erscheint oft wie ein wirrer Zirkus der Verrückten und Freiheitsfeinde: Sozialisten, Nationalsozialisten, New-Age-Sekten, Scharlatane und geistig Labile aller Art buhlen um Aufmerksamkeit und Anhänger, schrecken aber meist weitaus mehr Leute ab als sie rekrutieren können. Da wird Mao und dem heutigen China zugejubelt, woanders feiern Menschen Adolf Hitler wie den ans Kreuz genagelten Heiland der weißen Rasse und ständig sehnen New Ager das “reinigende Armageddon” herbei, bei dem alle Nichtgläubigen hinweggefegt und das von einer erleuchteten Priesterklasse administrierte, goldene Utopia eingeläutet wird. Betrüger verkaufen überall esoterische Zauberprodukte mit traumhaften Gewinnspannen, selbsternannte MKULTRA-Klonkrieger wähnen sich als größte Bedrohung für die Illuminati und auch die psychisch krankesten Mediziner, deren Weg mit Leichen gepflastert ist und die eigentlich als Serienkiller im Gefängnis sitzen müssten, erlangen noch Berühmtheit.
Selbstverständlich benötigen wir eine Analyse freiheitsfeindlicher und irrationaler Ideologien, selbstverständlich brauchen wir ein wissenschaftliches Verständnis davon, wie Freiheit und Tyrannei funktionieren. Wer soll diese Arbeit leisten? Unsere Akademiker? Ein Leser von IK verlinkte in unserer Kommentarsektion eine Magisterarbeit mit dem Titel
“Zur soziologischen Topographie von ‘Verschwörungstheorien’ und ‘Verschwörungstheoretikern’ unter besonderer Berücksichtigung der Anschläge vom 11. September”
Wer wissen will, warum der investigative Journalismus in den Massenmedien vom Aussterben bedroht ist, braucht nur diesen Text zu lesen. Im Hauptfach Soziologie und den Nebenfächern Psychologie und Geschichte machte also ein gewisser Carsten Pietsch mit dieser Abhandlung seinen Magister-Titel. Wie wertlos die moderne Akademikerausbildung in vielerlei Hinsicht ist, lässt sich an Textstellen wie den folgenden festhalten: