
geschrieben von Alexander Rack; mcroman@gmx.de
Timeline
1965 wird Aspartam per Zufall von dem Chemiker James M. Schlatter entdeckt, der eigentlich für das Unternehmen G.D. Searle & Company auf der Suche nach einem Mittel gegen Geschwüre war. G.D. Searle & Company wird 1888 gegründet von Gideon Daniel Searl, ehemaliger Chef-Chemiker von dem 1860 gegründeten Chemikonzern „Eli Lilly“ der später Antidepressiva wie „Prozac“ entwickeln und vermarkten sollte.
1967 Begannen die Sicherheitstests für den neuen Lebensmittelzusatz. Dr. Harold Waisman begann 7 Affen zu füttern mit Aspertam-versetzter Milch. 2 Starben, die anderen hatten starke Krampfanfälle. Aspartam erhielt von der Behörde FDA (Food and Drug Administration) keine Zulassung aufgrund der Kazinogenität bei Ratten.
1970 Immer wieder wurde versucht Aspartam bei der FDA schönzureden.
1971 Neurowissenschaftler Dr. John Olneys Pionierarbeit mit dem Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat hat dazu beigetragen, den Stoff aus Babynahrung entfernen zu lassen. Er warnte Searle dass Asparaginsäure (eine der Komponenten von Aspartam) zu Schäden am Gehirn von Kindern führt. „Searle“ bestätigte dies in vergleichbaren Studien.
1973 Nachdem G.D. Searle für über 10 Millionen Dollar Sicherheitstests durchgeführt hatte, sollte die FDA durch hunderte Studien über die “Sicherheit” von Aspartam den Zusatzstoff zulassen. Die FDA jedoch fand diese Studien nicht ausreichend und forderte weitere Tests.
1974 Jim Turner, der als Verbraucherschützer daran interessiert war den Zuckerersatzstoff Cyclamat (E952) vom Markt zu verdrängen (entwickelt 1963, zugelassen in Deutschland, in den USA seit 1973 verboten], traf sich mit Dr. Olneys um über Aspartam und seine Nebenwirkungen zu sprechen. Daraufhin stimmte die FDA zu, Aspartam begrenzt in Trocken-Lebensmitteln zu nutzen. Turner und Olneys bekommen die ersten Einwände gegen Aspartam.
1976 Die FDA prüft die Labors der G.D. Searle und die Testergebnisse; schnell wurde klar das die Tests völlig ungenau und manipuliert waren. Das Urteil der Prüfer lautete: „Sie haben niemals so etwas schlechtes wie die Studie der Searle Company gesehen“.
1977 Zum ersten mal in der Geschichte fordert die FDA eine Untersuchung des US-Justizministeriums gegen kriminelle Machenschaften eines Herstellers, der wissentlich gefälschte Studien und falsche Angaben zu seinem Produkt gemacht hat. Während die Untersuchung im Gange war, beginnt die Anwaltskanzlei von Searle, „Sindley & Austin“, Verhandlungen mit der US-Staatsanwaltschaft, um Samuel Skinner mit der Untersuchung zu beauftragen.
1977 (bis 1985) wird Donald Rumsfeld als Vorstandsvorsitzender angeheuert und arbeitete sich bei der G.D. Searle & Company hoch. Er diente bereits als Verteidigungsminister, Mitglied des Kongresses und der Ford-Administration und genoss hohes Ansehen. Im gleichen Jahr bekam er die höchste Auszeichnung seines Landes für einen Zivilisten, die ‘Presidential Medal of Freedom’, außerdem ist er zu dem Zeitpunkt ein enger Freund von Reagan. Er bringt viele seiner Kumpanen aus Washington in das Firmenmanagement und saniert die Firma. Dass die Sanierung von Searle außergewöhnlich war, zeigt auch die Auszeichnung, die Rumsfeld 1981 von der Zeitschrift ‘Financial World’ verliehen bekam: ‘Outstanding Chief Executive Officer in the Pharmaceutical Industry’. Rumsfeld war Reagans Sonderbotschafter für den Irak, und fädelte damit die Waffenverkäufe an den Irak ein.
Samuel Skinner verlässt die US-Staatsanwaltschaft und wechselt ausgerechnet zur Searle-Anwaltskanzlei. Im August des Jahres 1977 wird der Ermittlungs-Report der FDA veröffentlicht. Der „Bressler-Report“ geleitet von Jerome Bressler stellt fest, dass 98 der 196 Tiere während der Studie starben und nicht oder erst sehr viel später (in Einzelfällen einige Jahre) autopsiert worden waren. Viele Ungereimtheiten werden vermerkt, z.B eine Ratte wurde für tot erklärt, dann wieder für lebendig, dann wieder als tot. Viele Krankheitssymptome wurden gefunden, die nicht diagnostiziert und in den Searle-Berichten aufgeführt wurden. Am Ende des Jahres wird die Untersuchung der Staatsanwaltschaft jedoch fallengelassen. Die FDA beschließt wieder einen Kreis von Beratern zu Sicherheitsfragen um Aspartam, der abermals feststellt das Aspertam nicht als sicher einzustufen ist.
1980 Drei unabhängige Wissenschaftler brachten der FDA Einwände entgegen. Es würde Gehirntumore verursachen. Donald Rumsfeld lässt seinen Einfluss spielen um dennoch eine Zulassung zu erwirken.
1981 unmittelbar nach Amtsantritt, ernannte US-Präsident Ronald Reagan einen Mann namens Arthur Hull Hayes zum Vorsitzenden der FDA. Hayes erlangt noch im selben Jahr die Zulassung für Aspartam in Trockenprodukten und berief sich dabei auf eine japanische Studie, die nicht einmal vorlag und manipulierte das Voting. Dr. Robert Condon, Dr. Satya Dubey, und Dr. Douglas Park stimmten gegen “NutraSweet”. Das Voting sollte 5 Stimmen (FDA- Wissenschaftler) umfassen; als aber klar wurde dass es 3 zu 2 Stimmen gegen Aspartam ausgehen würde, brachte Hayes in seiner ersten Amtshandlung seine Stimme als 6. ein. Er überstimmte seine eigene Komissionsgruppe und ignorierte deren Warnung und Empfehlung. Seiner Ansicht nach wäre Aspartam für die vorgeschlagene Verwendung unbedenklich. Das Patent wird 1992 ablaufen und Aspartam wird weltweit produziert werden. Linda L. Hart war die Frau des FDA-Vorsitzenden Dr. Jere E. Goyan, der „zurückgetreten“ wurde, weil er nach seinen Forschungen Aspartam als gesundheitsgefährdend eingestuft hatte. Es war eine Executive Order vom Weißen Haus. Dr. Jere E. Goyan, Ph.D, bekam einen Anruf von Mary Francis Wright aus Reagans Team, um 3 Uhr Nachts in seinem Apartment in Novato (Kalifornien). Sie sagte seine Dienste “werden nicht mehr benötigt” und er solle “sein Büro räumen“. Linda L. Hart hörte von verschiedenen Quellen, dass laut Rumsfeld “Goyan gehen muss”.