S. L. Baker
Bereits 2005 warnte die US-Arzneimittelzulassungsbehörde »Food and Drug Administration« (FDA), die Aufnahme des depressionshemmenden Wirkstoffs Paroxetin (in den USA unter den Markennamen Paxil, Paxil CR und Pexeva vertrieben) im ersten Drittel der Schwangerschaft berge möglicherweise das Risiko von Geburtsschäden, besonders von Herzproblemen. Hat diese Meldung dazu geführt, dass das häufig verordnete Paroxetin und andere Antidepressiva fortan seltener verschrieben wurden? Leider lautet die Antwort: nein.
Tatsächlich zeigen Hintergrundinformationen einer soeben veröffentlichten Studie im CMAJ (Canadian Medical Association Journal, Zeitschrift des kanadischen Ärzteverbands), dass diese Medikamente häufig während der Schwangerschaft eingenommen werden. Fast vier Prozent der Schwangeren verwenden sie gelegentlich im ersten Drittel ihrer Schwangerschaft – manchmal mit tragischen Folgen. Die neue Studie kommt zu dem Schluss, dass bei werdenden Müttern, die Antidepressiva einnehmen, das Gesamtrisiko einer Fehlgeburt um 68 Prozent erhöht ist.