»I have a dream« rief Martin Luther King im Jahr 1963 und begründete mit diesen vier Worten eine neue Vorstellung von Freiheit und Gerechtigkeit für ein ganzes Land.Wer hätte gedacht, dass es 2008 nur noch drei Worte brauchen würde, um die ganze Welt in Stimmung zu versetzen: »Yes we can«, die magische Zauberformel des Barack Obama. Gefolgt von Wahlversprechen, die dem amerikanischen Volk aus dem Herzen sprachen, war es eine meisterliche Kampagne.
Kritische Fragen haben da nur noch wenige gestellt, insbesondere öffentlich. Was aber, wenn sein großer Change die Zukunft gar nicht rettet, sondern verschlimmert? In einem offenen Brief wirft die farbige Professorin Anne Wortham einen prüfenden Blick auf Obama. Er wurde kurz nach der Wahl veröffentlicht, und ermahnt uns dazu nachzufragen, wie der versprochene Change in den USA heute, vier Monate nach der Amtseinführung des neuen Präsidenten, eigentlich wirklich aussieht.